Secugrid® HS Geogitter sichert die Zufahrt zu Europas zweitgrößtem Wasserstraßenkreuz in Minden

Secugrid® HS geogitterbewehrte Lastverteilungspolster sichern die Zufahrt zur neuen Schachtschleuse in Minden. Seit 1914 ermöglicht die Schachtschleuse in Minden den Auf- und Abstieg von Schiffen zwischen der Weser und dem kreuzenden, 13 m höher gelegenen Mittellandkanal. Aufgrund der steigenden Verkehrsströme auf den Wasserstraßen und immer größeren Binnenschiffen stieß die alte Schachtschleuse an ihre Belastungsgrenze. Zudem erreichte sie nach fast 100-jähriger Betriebszeit ihre technische Nutzungsdauer. Durch einen Neubau der parallelen Weserschleuse soll die Befahrbarkeit des Wasserstraßenkreuzes für Großmotorgüterschiffe (GMS) verbessert werden. Gleichzeitig soll die alte Schleuse als Denkmal erhalten bleiben.

Die Johann Bunte Bauunternehmung GmbH & Co. KG wurde seitens des Neubauamtes Hannover mit dem Bau der Weserschleuse Minden beauftragt. Für den Bau einer neu zu errichtenden Zufahrt über die bestehende und neu zu errichtende Schleusenanlage war im Bereich einer geplanten Brückenanrampung zur alten Schachtschleuse eine Baugrundverbesserung notwendig, da im Untergrund bis zu 2,5 m mächtige Weichschichten erkundet wurden.

Als Baugrundverbesserung im Bereich der Brückenanrampung vor der alten Schachtschleuse kamen bewehrte Betonbohrpfähle im Bodenaustauschverfahren mit einem Durchmesser von 0,75 m zum Einsatz. Aufgrund eines vorhandenen Geländeanstiegs im Bereich der geplanten Brückenanrampung wurden im Rahmen der Baugrundverbesserung eine lastverteilende Tragschicht inklusive Geogitter-Bewehrung und die lastabtragenden Pfähle auf zwei unterschiedlichen Ebenen hergestellt. Im direkten Anschluss an das Brückenwiderlager lag die untere Bewehrungslage auf 41,00 mNN und etwa 11 m vor dem Brückenbauwerk auf 44,00 mNN. Bei einer geplanten maximalen Dammhöhe von 46,50 m ergab sich daraus eine maximale Überdeckungshöhe der Geogitterbewehrung von 5,5 m bzw. 2,5 m.

Bedingt durch den Bauablauf war eine 50 cm dicke Schottertragschicht als Planum für das Bohrgerät und eine ca. 15 cm dicke Ausgleichsschicht oberhalb der Bohrpfähle bzw. unterhalb des einzubringenden Geogitters herzustellen. Die Bohrpfähle wurden mit einem maximalen Achsabstand in Pfahlachse von 2,60 m einge-bracht. Die uniaxiale Geogitterbewehrung wurde kreuzweise in Bauwerkslängs- und -querachse oberhalb der Sandausgleichsschicht angeordnet.

Im direkten Bereich des Brückenwiderlagers wurde als untere Bewehrungslage ein gelegtes Geogitter mit einer Kurzzeitfestigkeit von 1200 kN/m (Secugrid® HS 1200/100 R6) quer zur Dammachse und in Dammachse ein gelegtes Geogitter mit einer Kurzzeitfestig-keit von 800 kN/m (Secugrid® HS 800/100 R6) verlegt. Im Bereich mit der geringeren Überdeckungshöhe von 2,5 m wurde in Längs- und Querrichtung jeweils ein gelegtes Geogitter mit einer Kurzzeitfestigkeit von 800 kN/m (Secugrid® HS 800/100 R6) verlegt.

Die Geogitter wurden im Randbereich mit einer statisch berechneten Verankerungslänge in das Polster zurückgeschlagen. Die notwendige Statik des geogitterbewehrten Lastverteilungspolsters berechnete das Ingenieursbüro ELE Beratende Ingenieure GmbH und BBG Bauberatung Geokunststoffe GmbH & Co. KG.

Die Vorteile für das Bauprojekt:

  • Weniger Pfähle (Vergrößerung des Pfahlabstands bei höherer Zugfestigkeit)
  • Zeitersparnis (keine Konsolidierung erforderlich)
  • Keine Rammpfähle entlang der Enden des Fundaments erforderlich
  • Hohe Langzeitleistung (Erhöhung der Langzeitsicherheit durch geringes Kriechverhalten)