Grundwasserschutz nach M TS E durch gezielte Abdichtung
Bei der Verwendung von Baustoffen mit umweltrelevanten Inhaltsstoffen (BumI) schreibt das „Merkblatt über Bauweisen für Technische Sicherungsmaßnahmen beim Einsatz von Böden und Baustoffen mit umweltrelevanten Inhaltsstoffen im Erdbau (M TS E)“ die Abdichtung des verwendeten Baustoffes (BumI) und auch gezielte, unterschiedliche Bauweisen zum Schutz des Grundwassers bindend vor.
Dichten
Als Alternative zur sonst üblichen, erdbautechnisch verdichteten, 50 cm dicken Tondichtung kommt die ca. 10 mm dicke, vollflächig vernadelte, geosynthetische Tondichtungsbahn Bentofix® mit hochquellfähigem Natriumbentonit zum Einsatz. Die bei Bentofix® eingesetzten robusten Deck- und Trägergeotextilien sind so dimensioniert, dass sie gegenüber Einbaubeschädigungen ausreichend geschützt sind.
Mit Bentofix® sind, je nach vorliegenden Bodenverhältnissen und Böschungslängen, Böschungsneigungen von mehr als 1 : 2,5 realisierbar. Bei ungünstigen Bodenverhältnissen oder steileren Böschungen kann die Standsicherheit durch ein zusätzlich verlegtes Secugrid® Geogitter sichergestellt werden.
Grundwasserschutz nach M TS E – Bauweise A:
Diese Bauweise sieht eine witterungsempfindliche Abdichtungskomponente ohne Sickerschicht vor. Bei der Bauweise A werden in dem M TS E Merkblatt neben dem mineralischen Dichtungselement auch Bentonitmatten genannt. Folgendes wird gefordert:
- Überdeckung der witterungsempfindlichen Dichtungsschicht mit zunächst 1,5 m Dammbaustoff (bei Bentonitmatten produktspezifisch auf ≥ 1 m reduzierbar) und einer Oberbodenschicht
- Dammbaustoff (Überdeckung) mindestens 1000-fach durchlässiger als das witterungsempfindliche Abdichtungselement (k ≤ 5 · 10-10m/s)
- Mineralische Dichtungskomponente, 0,5 m mächtig mit einem Durchlässigkeitsbeiwert: k ≤ 5 · 10-10 m/s oder eine Bentonitmatte (geosynthetische Tondichtungsbahn), wie z. B. Bentofix®
Wegen der Dichtigkeitsanforderung empfehlen wir die Bentofix® X Type (mit PE-Beschichtung). Aufgrund der gleichmäßig und fest aufextrudierten Polyethylenbeschichtung ist der notwendige Schutz gegen Austrocknung und Durchwurzelung sichergestellt. Der ausreichende Frostschutz ist je nach Frostschutzzone mit einer Mächtigkeit der notwendigen Bodenüberdeckung von ≥ 1 m gegeben.
Grundwasserschutz nach M TS E – Bauweise B:
Für diese Bauweise ist eine witterungsempfindliche Abdichtungskomponente mit Sickerschicht vorgesehen. Aufgrund dieser Sickerschicht ergeben sich gemäß dem M TS E Merkblatt geringere Anforderung als bei Bauweise A.
- Überdeckung der witterungsempfindlichen Dichtungsschicht und der Dränmatte (z. B. Secudrain®) / Sickerschicht mit 1,5 m Dammbaustoff (bei Bentonitmatten produktspezifisch auf ≥ 1 m reduzierbar) und einer Oberbodenschicht
- Durchlässigkeitsbeiwert der 0,5 m mächtigen mineralischen Dichtung: k ≤ 5 · 10-9 m/s oder eine Bentonitmatte (geosynthetische Tondichtungsbahn), wie z. B. Bentofix®
Die Anforderungen erlauben damit die Verwendung einer Bentofix® Bentonitmatte als alleiniges Dichtungselement. Oberhalb der Dichtungsschicht ist eine Sickerschicht/Dränmatte (z. B Secudrain®) angeordnet.
Grundwasserschutz nach M TS E – Bauweise C:
Diese Bauweise sieht witterungsunempfindliche Abdichtungskomponenten, wie z. B. Carbofol® Kunststoffdichtungsbahnen vor. Es ergeben sich folgende Anforderungen:
- Die Mächtigkeit der Überdeckung ist projektbezogen auf der Grundlage der vorzusehenden Bepflanzung/Begrünung festlegbar
- Als witterungsunempfindliche Abdichtungskomponente kommen in erster Linie 2,5 mm dicke strukturierte PEHD Kunststoffdichtungsbahnen, wie Carbofol® in Betracht
Für Bauweise C kann als witterungsunempfindliches Dichtungselement eine Carbofol® Kunststoffdichtungsbahn mit einer Dicke von ≥ 2,5 mm zum Einsatz kommen. Alternativ kann eine wie bereits für die Bauweise A beschriebene beschichtete Bentonitmatte (z. B. Bentofix® X) verwendet werden. Für die Überdeckung der Bentonitmatte empfiehlt sich eine mindestens 1 m mächtige Bodenüberdeckung.