Geogitter-bewehrte Brückenwiderlager
Seit vielen Jahrzehnten werden massive Brückenwiderlager aus Stahlbeton im Brückenbau eingesetzt. Diese sind robust und setzungsarm ausgelegt. Diesen Vorteilen stehen jedoch technische und wirtschaftliche Nachteile der in Ortbeton ausgeführten Bauweise gegenüber, wie beispielsweise die vergleichsweise lange Bauzeit sowie die aus technischer Sicht möglichen Setzungsunterschiede zwischen dem nahezu starren Widerlager und dem sich anschließenden, setzungsfreundlichen Dammbauwerk. Dies kann zu mangelndem Fahrkomfort und Schäden an den Fahrbahnübergangskonstruktionen führen.
- Geogitter Secugrid 120/40 R6 (SP)
- Geogitter Secugrid 120/40 R6 (ST)
Die in mehr als drei Jahrzehnten gewonnenen internationalen Erfahrungen mit der Konstruktion Kunststoff Bewehrte Erde (KBE) erlauben heute den Einsatz dieser Bauweise als Brückenwiderlager. Dies bietet sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile gegenüber der konventionellen Bauweise. Durch den Einsatz von KBE-Konstruktionen als Erddruckfänger hinter tragenden Bauteilen können massive Betonkonstruktionen deutlich schlanker und kostengünstiger hergestellt werden. Der Verbundkörper „Geogitter-Boden“ verteilt die eingetragenen Lasten großflächiger, was zu einer hohen Duktilität des Baukörpers führt. Hierdurch werden Differenzsetzungen zwischen Dammschüttung und Brückenwiderlager minimiert.
Die hohe Duktilität hat in Japan dazu geführt, KBE-Konstruktionen als Regelbauweise für Hochgeschwindigkeitsstrecken der Bahn zu etablieren, aufgrund der außerordentlichen Robustheit bei Erdbeben. Die KBE-Konstruktion bewahrt bei Verwendung geeigneter Außenhautsysteme ihre Robustheit auch infolge von Anpralllasten oder im Brandfall. Sie lässt sich im Falle einer Beschädigung leicht reparieren. Die nahezu 100%ige Recyclingfähigkeit der Konstruktion sowie die etwa 85% Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Vergleich zu einer technisch gleichwertigen stahlbewehrten Betonmauer sprechen für die ökologischen Vorteile dieser Bauweise.