Carbofol® dichtet Rückhaltebecken zur natürlichen Reinigung von Oberflächenwasser

Rückhaltebecken regulieren den Oberflächenwasserabfluss in Gewerbegebieten

In Gewerbegebieten ist das Management von Oberflächenwasser ein wesentlicher Bestandteil des Hochwasserschutzes. Der Einsatz von Rückhaltebecken kann dazu beitragen, den Abfluss von Oberflächenwasser zu kontrollieren und Abflussspitzen abzuschwächen.

Retentionsbodenfilter stellen eine besondere Form von Rückhaltebecken dar. Sie regulieren nicht nur das Wasservolumen, sondern ermöglichen auch eine natürliche Vorreinigung des gesammelten Oberflächenabflusses. Das Retentionsbodenfilterbecken „Ergenzingen-Ost“ ist ein gutes Beispiel für ein solches System. Es wurde von der Stadt Rottenburg am Neckar für das gleichnamige Industriegebiet gebaut.

Geplant wurde das Projekt von der ISW GmbH & Co. KG., einem Ingenieurbüro für Siedlungswasserwirtschaft. Es umfasste das Retentionsbodenfilterbecken mit vorgeschaltetem Absetzbecken als erste Reinigungsstufe. Das Innovative an diesem Projekt war vor allem die Einleitung des Wassers durch Betongerinne. Diese ermöglichen eine gleichmäßige Beschickung des Bodenfilters im Vergleich zu Becken mit einem lokalen Einlauf am Rand.

Im Retentionsbodenfilter wird die Filterstufe aus einer Sandschüttung (70 cm) mit insgesamt 14.400 vorkultivierten Schilfpflanzen gebildet. Die Pflanzen wandeln Schmutzfrachten im gesammelten Wasser als Nährstoffe in Biomasse um. Unterhalb der Filterschicht kann das biologisch gereinigte Oberflächenwasser in dem darunterliegenden Flächendrainagesystem, mit integrierten Rohrsträngen gesammelt und gedrosselt, in die Vorflut abgeleitet werden. Der Aushub und Einbau der mineralischen Schichten im Becken wurden von der Dehner & Dieringer GmbH & Co. KG realisiert.

Der Einbau einer Kunststoffdichtungsbahn im Retentionsbodenfilterbecken war ein wichtiger Bestandteil

Integraler Bestandteil der Planung war der Einbau einer Kunststoffdichtungsbahn (KDB) im Retentionsbodenfilterbecken. Diese sollte den Untergrund gegenüber dem unbehandelten und biologisch gereinigten Oberflächenwasser abdichten. Zu diesem Zweck wurde eine Kunststoffdichtungsbahn mit entsprechender geotextiler Schutzlage als Dichtungssystem eingeplant.

Hiefür lieferte Naue 3.750 m² Kunststoffdichtungsbahn Carbofol® HDPE 612 2,0 F/F mit DIBt-Zulassung und 2.100 m² Schutzvliesstoff Secutex® mit 1.200 g/m² Flächengewicht als Abdichtungssystem. Carbofol®-Dichtungsbahnen aus PEHD sind wurzelfest, was angesichts der Beflanzung der Filterstufe eine wichtige Anforderung an das Dichtungselement ist. Die Verlegung der Geokunststoffe und die Schweißarbeiten wurden von der ENIG GmbH ausgeführt.

Das Projekt wurde termingerecht ausgeführt und die Beckenabdichtung erfolgreich realisiert. Damit leisten die Naue Geokunststoffe nicht nur als erprobte Abdichtungssysteme im Bereich großer Hochwasserschutzanlagen, wie Deiche, Dämme oder Hochwasserrückhaltebecken, ihren Beitrag, sondern sind auch ein elementarer Baustein bei der kommunalen Regenwasserbewirtschaftung.

Die wichtigsten Erfolgsfaktoren des Projekts auf einen Blick:

  • Das schlüssige Planungskonzept
  • Die bauseitige Koordination der Erdbau- und Verlegeleistung
  • Die geprüfte Qualität der eingesetzten Geokunststoffe von Naue

Retentionsbodenfilter Ergenzingen-Ost im Bau