Sicherheit und Wirtschaftlichkeit im Deichbau

Ein Blick zurück

Die Hochwasserschutzanlagen in der Neuzeller Niederung zeigten während der Oderhochwasser um die Jahrtausendwende erhebliche Standsicherheitsprobleme. Nur durch intensive Deichverteidigungsmaßnahmen konnte die Gefahr eines Deichbruchs und einer Überflutung
des Hinterlandes abgewendet werden. So wurde es notwendig, die Deiche für ein Bemessungshochwasser BHW 200 + 1m Freibord zu ertüchtigen. Ein ausreichendes Schutzniveau für das Hinterland, die Neuzeller Niederung, sollte gewährleistet werden.

Deichverstärkung: 2017/2020

Im Jahr 2017 begannen die Bauarbeiten für den 3 km langen Deichabschnitt und wurden im Sommer 2020 abgeschlossen. In diesem Bauabschnitt wurde für mehr als 10 Millionen Euro ein neuer Deich auf ehemaligen Ackerflächen errichtet. Der Deichkern wurde aus Erdbaustoffen aus dem Altdeich hergestellt und auf der wasserseitigen Böschung mit einer geosynthetischen Tondichtungsbahn Bentofix® B 4000 BRAD16 überdeckt, die mittels eines Dichtungssporns 1,5 m tief in den Untergrund eingebunden wurde. Die geosynthetische Tondichtungsbahn erfüllt alle Anforderungen der Brandenburgischen Richtlinie für die Anwendung Geosynthetischer Tondichtungsbahnen im Deichbau, Ausgabe 2016 (BRAD16). Als Deckschicht wurden 30 cm Sand-Kies-Gemisch, eine 30 cm mächtige Schicht aus Altdeichmaterial und Oberboden mit einer Mächtigkeit von 30 cm eingebaut und mit einer Grasansaat begrünt. Der landseitige Deichkern mit Filter- und Entlastungsschicht wurde aus neuem Material hergestellt. Als Filterschicht wurde im Bereich des Filterprismas ein geotextiler Filter verwendet.

Ökologisch und ökonomisch: eine Win-Win-Situation

Insgesamt wurden ca. 42.000 m² geosynthetische Tondichtungsbahn als wasserseitige Deichdichtung eingebaut. Diese Maßnahme erwies sich im Vergleich zur Verwendung herkömmlicher mineralischer Dichtungsmaterialien als wirtschaftlich effizienter.

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