Naue m³ System STEEL T ermöglicht erhöhte Arbeitsebene direkt neben der BAB A7

Auf der einen Seite die Autobahn, auf der anderen die Bohrpfahlwand und dazwischen sollte ein 110-t-Bohrgerät auf 5,45 m Höhe sicher arbeiten: Diese Herausforderung löste das Naue m³ System STEEL T, eine geogitter-bewehrte Konstruktion mit 75° Neigung. Die geforderte bauaufsichtliche Zulassung erteilte die Stadt Hamburg im Zuge einer Zulassung im Einzelfall (ZiE).

Ein 900 m langes Teilstück der BAB A7 im Hamburger Stadtteil Stellingen wird aus Lärmschutzgründen mit einem „Deckel“ versehen und künftig in einem Tunnel verlaufen. Für einen Teil der Arbeiten war eine 5,45 m hohe Arbeitsebene entlang einer vorhandenen Bohrpfahlwand erforderlich. Diese Bohrpfahlwand trug die bisherigen Lärmschutzanlagen. Auf der Arbeitsebene sollte ein 110 t schweres Bohrgerät der Bauer Spezialtiefbau GmbH arbeiten und sicher rangieren können, und das mit einer -Flächenpressung von bis zu 800 kPa.

Der Raum für diese Gründung der Arbeitsebene war jedoch ausgesprochen beengt, denn parallel zur Bohrpfahlwand verläuft die jetzige Autobahn. Es blieben also nur der Seitenstreifen plus eine Autobahnspur für den Aufbau inklusive Baustellenverkehr. Direkt anschließend ans Baufeld verliefen zwei der verengten drei Spuren der Richtungsfahrbahn Süd der A7 mit dem entsprechenden Autobahnverkehr, der nicht gefährdet werden durfte.

Die Planer der ARGE Tunnel Stellingen (Hochtief Infrastructure / Franki Grundbau) entschieden sich für eine Kunststoff-Bewehrte-Erde-Konstruktion (KBE) mit dem Naue m³ System STEEL T. Dieses KBE-System ermöglichte es, die notwendige Höhe von 5,45 m bei einer bis zu 75° geneigten Außenseite in relativ kurzer Zeit sicher zu erreichen. Denn nicht nur die räumlichen, auch die zeitlichen Rahmenbedingungen waren eng.

Der Bauherr des Infrastrukturprojekts, die DEGES, benötigte eine bauaufsichtliche Zulassung für das geplante geogitterbewehrte Bauwerk. Die Stadt Hamburg erteilte die Genehmigung, nachdem sie die Vorarbeiten der BBG (Bauberatung Geokunststoffe) geprüft hatte.

Federführend war das erfahrene Bauunternehmen Tesch Straßenbau. Secugrid® Geogitter bewehrten die 0,6 m hohen Horizontalschichten. Das Geogitter wurde außen und innen umwickelt (Hüllverfahren) und planmäßig rückverankert.

Die gestreckten, monolithischen Flachstäbe der Secugrid® Geogitter mit ihren verschweißten Knotenpunkten eignen sich besonders gut für Bewehrungsschichten und waren daher eine gute Wahl für das Projekt und das STEEL T-System.

Die sichtbare Außenhaut des STEEL T besteht aus einem Stahlschalungsgitter, in das eine Lage Secutex®-Geotextilien eingelegt ist. Diese Trennschicht aus Geotextilvlies verhindert, dass kleine Steine aus dem bewehrten System austreten und die Autobahn stören.

Eingebaut wurden von Mai bis August 2016 fast 63.000 m² Secugrid® 200/40 R6 und 12.500 m² Secutex® 201 GRK 3 C. Die Arbeitsebene wird nach Beendigung der Arbeiten wieder zurückgebaut.