Tunnelabdichtungen

Moderne Verkehrstunnel werden heutzutage mit einer Funktionsdauer von mehr als 100 Jahren geplant. Sie müssen intensiv gegen die Einwirkung von Grund- und Bergwasser geschützt werden. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an das Bauwerk und an die Abdichtung. Daher ist es von sehr hoher Bedeutung, ein komplett aufeinander abgestimmtes Abdichtungssystem zu liefern.

Komplette Systemlösung

Beginnend mit hochwertigsten Systemkomponenten „Made in Germany“ bis hin zu dem Einbau durch einen güteüberwachten Fachbetrieb. Für Tunnelabdichtungen bietet Naue die ideale Komplettlösung.

Grundsätzliche Unterscheidungen werden im Tunnelbau bei der Abdichtung gegen Druck- bzw. Sickerwasser gemacht. Bei Sickerwasser kommt eine 2 mm dicke Carbofol® Tunnelbahn als Regenschirmabdichtung in Frage. Bei anstehendem Druckwasser ist der Einsatz einer 3 mm dicken Carbofol® Rundumabdichtung (360°) mit Abschottung unbedingt erforderlich. Aus den unterschiedlichen Wasserbeanspruchungen resultieren drei Abdichtungssysteme:

Sickerwasserabdichtung (SWA) Drainierter Tunnel

Das Bauwerk wird durch eine 2 mm dicke Carbofol® Tunnelbahn als Regenschirmabdichtung gegen Feuchtigkeit geschützt. Das zulaufende Sickerwasser wird drucklos über die Längsentwässerung am Fuß des Bauwerks abgeführt. Ein Wasseraufstau ist durch ein sorgfältig geplantes und ausgeführtes Drainagesystem vermeidbar. Entspricht die Einstufung des Sickerwassers der Expositionsklasse XA3 (stark angreifend), muss aus Korrosionsschutzgründen eine rundum einlagige KDB eingebaut werden.

Druckwasserabdichtung (DWA) Rundumabdichtung mit Schottfugenbändern

Bei Druckwasser, insbesondere wenn die Einstufung des Sickerwassers der Expositionsklasse XA3 (stark angreifend) entspricht, ist eine Konstruktion aus wasserundurchlässigem Ortbeton (WUB-KO) mit einer 3 mm dicken Carbofol® Tunnelbahn eine empfohlene Regelbauweise. Um eventuelle Beschädigungen eingrenzen und lokalisieren zu können, werden in den Blockfugen sechsstegige Carbofol® Fugenbänder angeordnet.

Druckwasserhaltende Abdichtung mit integriertem Injektionssystem (DWA-I)

Ringsumabdichtung mit Schottfeldern einschließlich Injektionsvorrichtungen zum Verpressen nach Druckwasserbeanspruchung

Ab einem hydrostatischen Druck von 10 m Wassersäule (1 bar) sollte ein integriertes Injektionssystem vorgesehen werden. Somit kann über die Injektionsstutzen der Raum zwischen Abdichtung und der Oberfläche der bergseitigen Betoninnenschale mit Injektionssgut nachgedichtet werden. Das Abdichtungssystem entspricht ansonsten dem Aufbau der Druckwasserdichtung (DWA).

Bentofix® X Typen als Dichtungskomponente

  • Schützen (wie z. B. der Tunnel-Schutzvliesstoff Secutex® R 1001-B2)
  • Dichten (zusätzliche zweite Dichtungsschicht im Tunnel)
  • Verhindern von Längsläufigkeiten in der Tunnelachse

Bentofix® X Typen können als streifenförmige, radial laufende Schottbauwerke oder auch vollflächig über das gesamte Tunnelabdichtungssystem eingebaut werden. Wichtig für die grundsätzliche Funktionssicherheit ist die vollständige Betonage der Tunnel-Innenschale. Aufgrund der teilweise großen Innenschalendicken und hohen Bewehrungsgehalte empfehlen sich zwei Möglichkeiten, um eine vollflächige Flächenpressung auf das Tunnelabdichtungssystem zu erreichen: entweder der Einsatz von selbstverdichtendem Beton oder die Ausführung einer erweiterten Firstspaltverpressung (360°).

Einbau durch güteüberwachten Fachbetrieb

Der fachgerechte Einbau von Tunnelabdichtungssystemen erfordert ein hohes Maß an Fachkompetenz und Erfahrung. Ein Nachweis als Fachbetrieb wird in der Regel immer gefordert. Dieses kann durch eine Güteüberwachung mit einhergehender Zertifizierung erfolgen. Eine entsprechende Güteüberwachung für Fachbetriebe im Tunnelbau bietet der Arbeitskreis Tunnelabdichtung e. V. an. Naue ist ordentliches Mitglied und entsprechend als Fachbetrieb für Tunnelabdichtung zertifiziert.

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